Sankt Veit: Umbau mit Fertigteilen aus Sichtbeton

Das Bundesschulzentrum in Sankt Veit an der Glan wurde baulich auf den neuesten Stand gebracht. Dabei sorgte der Einsatz von Fertigteilen aus Beton für durchgängige Homogenität und eine gute Atmosphäre.

In den letzten Jahren hat die Sanierung von Bauwerken aus den Siebziger- und Achtzigerjahren stark zugenommen. Zum Teil haben sich die Ansprüche geändert, häufig fehlt der heute dringend benötigte Platz. Auch sind viele Gebäude renovierungsbedürftig. Oft entstehen zeitgemäße Anbauten, die das Gesamtbild modernisieren. Da aus der Vergangenheit gelernt wird, setzen Bauherren und Planer heute fast immer auf ein zeitloses Material, das dauerhafte Lösungen bietet: Beton.

Fertigteile aus Beton sparen Zeit und Kosten 

Das Bundesschulzentrum in der Kärntner Stadtgemeinde beherbergt ein Bundesrealgymnasium und eine Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe. Bei den Baumaßnahmen wurde zunächst das alte Gebäude neu organisiert. Die Unterrichtsbereiche wurden neu aufgeteilt, der Brandschutz ausgebaut und die Fluchtwege verbessert. Beim anstehenden Zubau waren einige Punkte zu erfüllen: Der Bau sollte relativ schnell über die Bühne gehen und dabei jederzeit kalkulierbar bleiben. Zudem sollte die gesamte Atmosphäre der Lehranstalt verbessert werden. Die Architekten vom Büro Halm, Kaschnig und Wührer in Graz wussten sofort: Alle diese Aspekte lassen sich am besten mit Fertigteilen aus Beton erfüllen.

Unverputzte Fertigteile mit Charme

Auch in Sankt Veit standen Kosteneffizienz, Termineinhaltung und Umweltschonung bei der Planung im Vordergrund. Um in diesen Punkten Planungssicherheit zu haben, wurden Fassade und Dach des Zubaus mit Betonfertigteilen gebaut. Das verkürzte die Bauzeit enorm, denn die Fertigteile werden direkt im Werk witterungsunabhängig geschalt und gearbeitet. So fallen auf der Baustelle wesentlich weniger Arbeitsschritte an. Gernot Brandweiner von der Informationsplattform Betonmarketing Österreich erklärt: „Wenn vor Ort auf der Baustelle betoniert wird, muss jedes Bauelement extra eingeschalt werden. Einheitliche Betonfertigteile lassen sich hingegen mit einer einzigen Form sehr kostengünstig produzieren.“

In den Werken wird modernste Technik eingesetzt, um der Entwicklung der Architektur neue Wege aufzuzeigen. Brandweiner: „Besonders komplexe Schalungen werden außerdem mit CNC-Maschinen und CAD-Schalungsgeneratoren in jede gewünschte Form gebracht und sind dadurch extrem flexibel einsetzbar.“

So liegt die Genauigkeit der Fertigteile im Millimeterbereich, die Oberfläche wird exakt nach Vorgaben hergestellt. Hier kommen auch ganz allgemeine Vorteile des Baustoffs zum Tragen: Beton lässt sich durch entsprechende Mischungen auf Wunsch in jeder denkbaren Struktur und Farbe produzieren. „Dass Betonfertigteile immer weitere Baubereiche erobern, ist kein Wunder“, sagt Brandweiner, „denn sie garantieren eine umfassende Baubeschleunigung bei höchster Qualität.“ In Sankt Veit setzten die Architekten zusätzlich auf Sichtbeton – und damit auf eine klare, zeitlose Formensprache, die sich nahtlos an den ursprünglichen Bau anpasst.

Sichtbeton: Formsprache ohne Haltbarkeitsdatum

Die kreativen Ideen der Architekten konnten mit Fertigteilen ideal umgesetzt werden. Schließlich ist Beton der ideale Baustoff für individuelle Gestaltungen, denn er lässt sich in alle erdenklichen Formen bringen. Beim Bundesschulzentrum wurde der große Innenhof baulich geschlossen und durch eine Eingangshalle und einen Mehrzwecksaal aufgelockert. Ein auf Säulen stehender Klassentrakt wurde zweigeschoßig unterbaut, dadurch verfügt der Gebäudekomplex nun über zusätzliche Verwaltungszonen und Schülergarderoben. Überdies wurden durch den Ausbau großzügige Lehrerarbeitsräume geschaffen. Gestalterisch zusammengehalten wird der Komplex durch die Fassade und das Dach. Die unbehandelten Fertigbetonelemente unterstreichen, wie die Architekten es formulieren, „durch ihre durchgängige Materialität den Entwurfsansatz der Homogenität.“

Die Entscheidung für Sichtbeton-Fertigteile zahlte sich in Kärnten nicht nur optisch aus: Pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres konnten die rund 1.100 Schüler und Schülerinnen sowie die Lehrkräfte das sanierte und erweiterte Gebäude nutzen. Mit Schulbeginn waren die Räume damit nicht nur durch die Formsprache der Architektur belebt, sondern vor allem durch junge Menschen, die von der angenehmen Atmosphäre des Schulzentrums profitieren.