Weg in die richtige Richtung: Bio-Brennstoffe in der Zementproduktion

Noch vor ein paar Jahrzehnten überzog zumeist Staub die Zementwerke – Schwefeldioxid, Stickoxide, Kohlendioxid. Diese Zeiten sind längst vorbei! Heute sind diese Werke Vorzeigeobjekte, die den ökonomischen und ökologischen Wandel dokumentieren.Das liegt vor allem am Einsatz alternativer Brennstoffe – der machte schon 2008 erstmals über 50 % der gesamten Menge an Brennstoffe aus. Zu diesen Brennstoffen zählen auch Bioenergie und Tiermehl. Die österreichische Zementindustrie trägt so auch dazu bei, die Abhängigkeit von Kohle, Öl und Gas zu reduzieren.

 Die Nachrichten von reduzierten Schadstoffen in der Zementindustrie sind hervorragend: Der CO2-Emissionsfaktor hat seit 1997 auch durch den Einsatz alternativer Brennstoffe um beachtliche zwölf Prozent abgenommen!

Biogene Brennstoffe reduzieren schädliche Abgase

Zu den biogenen Brennstoffen, die schädliche Abgase reduzieren, gehören Stoffe, die biologisch-organischer Herkunft sind und als Teil der Biomasse in ihren chemischen Bindungen Sonnenenergie enthalten, die wiederum durch Photosynthese fixiert wurde. Durch die Verbrennung wird diese Bioenergie wieder freigesetzt – und nutzbar!

So sind Zementwerke seit einiger Zeit für die Entsorgungswirtschaft interessant. Mit der Verwertung von Industrieabfällen, Produktionsrückständen und aufbereitetem Hausmüll kann ein Entsorgungsproblem gelöst werden – und nebenbei wird bei der Zementherstellung fossiler Brennstoff eingespart.

Energieträger der Zukunft: Tiermehl!

Als Energiequelle bei der Zementproduktion kommen also immer weniger importierte Ressourcen zum Einsatz. Die Sekundärbrennstoffe gewinnen in jeder Hinsicht an Gewicht – Industrie- und Gewerbeabfälle, Textilien, Altholz, Abfälle… In letzter Zeit kommt ein weiterer Stoff vermehrt zum Einsatz: Tiermehl.
Tiermehl wird als Produkt der Tierkörperverwertung schon lange als Futtermittel und Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt. Zum einen fällt Tiermehl als Reststoff bei der Verarbeitung von Fleisch an, dazu kommen verendete und erkrankte Tiere. Tiermehl wird dann in entsprechenden Anlagen hergestellt. Schon jetzt wird ein erheblicher Anteil des in Österreich produzierten Tiermehls als Energieträger genutzt – unter anderem zur Gewinnung von Prozesswärme in Zementfabriken. Das erleichtert den Produzenten, die angestrebten Einsparungen der Schadstoffe zu erreichen, die bei der Verbrennung fossiler Materialien entstehen.

Beton braucht Zement

Ohne Zement gibt es keinen Beton. Auch wenn Zement nur gute zehn Prozent in der Betonherstellung ausmacht – die Innovationen bei der Zementherstellung werden von allen Betonproduzenten mit Erleichterung verfolgt. Der Einsatz von Bioenergie und Tiermehl für die Zementherstellung wird also sehr begrüßt: Ein klarer Schritt in die richtige Richtung!