Sichtbeton und Bauteilaktivierung – eine tolle Kombination!

Gestaltet wurde das skulptural ausgeformte Gebäude vom Steyrer Architekturbüro Poppe-Prehal, das neben vielen Auszeichnungen auch schon einen Klimaschutzpreis gewonnen hat. „Der Entwurfsprozess wurde wesentlich dadurch gelenkt, dass das neue Gebäude an die verschiedenen Niveaus des Altbestandes barrierefrei angebunden werden sollte,“ sagt Projektleiterin Christina Zachl. „Wir wollten das Gebäude als monolithischen Baukörper begreifen, bei dem Fassade, Dach und Terrassenlandschaften in einer kunstvoll verschmolzenen Form zusammenfinden.“ So fiel die Entscheidung, Harmonie durch Sichtbeton zu schaffen.

Optik und Klima stimmen dank Beton!

Im Inneren wurden die Räume auf zweieinhalb Ebenen entwickelt. Der Kontrast zwischen Sichtbeton, Teppich und Glas erzeugt zugleich eine spannende und ruhig ausgewogene Arbeitssituation. Die schon optisch angenehme Raumatmosphäre wird durch Sichtbeton unterstützt, der allein durch seine Masse positiv auf das Klima im Haus wirkt. Bei diesem Bau ging man allerdings einen gewaltigen Schritt weiter – mit einem schlüssigen Haustechnikkonzept. „Wärmepumpentechnik, Bauteilaktivierung und kontrollierte Lüftungsanlage runden den nachhaltigen positiven Gesamteindruck ab,“ sagt Christina Zachl.

Cleveres System: die Betonkernaktivierung

Im Haus wurde ein besonders ausgeklügeltes System installiert: Beheizung und Kühlung der Räume erfolgt mit Bauteilaktivierung in der Decke und, wo die Decken abgehängt sind, über eine Wandheizung. Alle Räume werden über eine Lüftungsanlage, die 80 Prozent der Wärme zurückgewinnt, permanent mit Frischluft versorgt. Pro Ebene verfügt der Betonspeicher über zwei Referenzfühler. Ganz egal, ob geheizt der gekühlt wird – diese Fühler regeln die Vorlauftemperatur über Raum-, Außen- und Kernspeichertemperatur. Alle Räume verfügen über separate Raumregler, die auf die Optimierung der Temperaturstartzeit programmiert sind. Da der Raum mit den höchsten Anforderungen die Führungsfunktion übernimmt, wird die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe so niedrig wie möglich gehalten.

2014 feierte Baumeister Lahofer das hundertste Firmenjubiläum – in einem Gebäude, das seiner Zeit weit voraus war. Nicht umsonst wurde der Neubau mit Vorbildcharakter 2011 im Rahmen des Wettbewerbs „Verleihung von Anerkennungen für Vorbildliche Bauten“ von der niederösterreichischen Landesregierung ausgezeichnet.