Wolfurt, nahe am Bodensee auf über 400 Metern Höhe gelegen, ist mit seinen gut 8.000 Einwohnern ein eher ruhiges Städtchen. Jetzt aber macht Wolfurt auf sich aufmerksam – mit dem ersten Passiv-Feuerwehrhaus der Welt.
Die Architekten ordneten die einzelnen Funktionsbereiche so geschickt an, dass sich Einsatz-, Kommando- und Schulungsbereiche nicht in die Quere kommen. Genau dieses logistische Denken der Planer ließ einen homogenen, kompakten Bau entstehen.
Beton im Mittelpunkt
In den Mittelpunkt ihrer Planung setzten die Architekten Beton. Vor allem auf die Fassade ist Matthias Hein, verantwortlich für das Projekt, stolz: „Die Fassade aus Ortbeton erscheint bei verändernden Lichtverhältnissen außergewöhnlich diffizil,“ sagt er, „sie hat eine bambusartige Struktur.“ Die faszinierende Oberfläche wurde durch den Einsatz spezieller Kautschukbahnen erreicht.
Angenehmes Raumklima dank Beton
In der eingeschoßigen Stellhalle im Innenbereich setzte Hein Sichtbeton ein, denn gerade hier wird für den Heizwärmebedarf große Speichermasse gebraucht. „Sichtbeton wirkt enorm auf das Raumklima und sorgt für gleichmäßige Temperaturen,“ sagt Hein. Um den Passivhaus-Standard zu erreichen, entschied man sich für eine hoch gedämmte Außenhülle mit ausgewogenem Fensterflächenanteil und Sonnenschutz. Wieder spielte die Speichermasse des Betons den Architekten in den Plan, denn dieser Baustoff verbindet Wirtschaftlichkeit mit minimalem Heizwärmebedarf.
An besonders kalten oder heißen Tagen freuen sich die Wolfurter Feuerwehrmänner, wenn sie nichts zu tun haben. Denn dann ist es durch die Speichermasse des Betons im Passivhaus der Feuerwehrwache am angenehmsten. Aber viel zu tun haben sie zum Glück selten in der meist ruhigen Stadt.