Betonpflaster trifft Historie: Der schönste Platz Niederösterreichs

Als ab dem 13. Jahrhundert die Johannes dem Täufer geweihte Pfarrkirche von Kirchstein vom Geschlecht der Pottendorfer in Auftrag gegeben wurde, war die Wahl des Baumaterials eher zweitrangig. 

Im Vordergrund standen Stabilität und Wehrhaftigkeit des Bauwerks, denn immer noch drohten Überfälle räuberischer Magyaren die Region, später fürchtete man Angriffe des expandierenden Osmanischen Reiches.

So bediente man sich aus lokalen Steinbrüchen mit Kalkstein und erbaute in zwei Bauphasen bis zu Ende des 15 Jahrhunderts eine Wehrkirche im spätgotischen Stil. In späteren, für die Region friedlicheren Zeiten des Barock, erlaubte man sich in Kirchschlag seinem Glauben durch eine zeitgemäßere, prächtigere Ausstattung und dem Neubau des Turmes Ausdruck zu verleihen. So prägt die Pfarrkirche, kaum verändert, bis heute das Stadtbild der Passionsspielstadt.

Herausforderung: stimmige Neugestaltung eines historischen Ambientes

Als 2009 die Neugestaltung der, mittlerweile unansehnlich gewordenen, Asphaltflächen des Außengeländes und  des Rosengartens anstand, waren sich alle Verantwortlichen im Planungsteam um Adalbert Weghofer über die herausragende historische und städtebauliche Bedeutung Ihrer Entscheidungen bewusst. Trotz kritischer Stimmen von Außenstehenden entschied man sich einvernehmlich für eine Pflasterung mit Betonsteinen der Firma Weissenböck vom Typ Rialta Grande antik.

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Fügt sich harmonisch ein: Betonstein der Firma Weissenböck

„Kein anderes Material hat uns erlaubt die Außenfläche farblich so genau mit der Kirche abzustimmen. Der Farbton Muschelkalk-Melange passt einfach am besten,“ erklärt hierzu Josef Freiler, der das Projekt von Gemeindeseite her betreute. „Ein weiterer Vorteil ergab sich durch die Möglichkeit die Steine einfach und zeitsparend in einem dreiflächigen Muster mit verschiedenen  Steingrößen zu verlegen, was den gewachsenen Eindruck noch verstärkt,“ so Herr Freiler weiter. Über einen Umstand konnte sich das Planungsteam besonders freuen. Denn während Profis die Pflasterung übernahmen, wurde der Rosengarten unter Anleitung und Planung von Herrn Weghofer von vielen freiwilligen Helfern neu gestaltet. „ Es ist wirklich schön zu sehen, dass es heuer noch echten Gemeinsinn im Ort gibt,“ erzählt Herr Weghofer begeistert. Auch die Schmutz abweisende Versiegelung der Betonsteine dürfte ihm gefallen, wird der Platz doch besonders zu Passionsspielzeit intensiv genutzt. Über 20.000 Übernachtungen in einem Ort von 1.328 Haushalten, sind ein weiterer Beleg dafür, dass der Raum nicht nur von Ortsansässigen belebt wird.

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Richtige Entscheidung – schönster Platz Niederösterreichs!

Dass Ihre Entscheidung für die Umgestaltung mit Betonsteinen goldrichtig war, bestätigen heute nicht nur ehemalige Kritiker, sondern auch Anerkennung weit über die Region hinaus. So wurde die Fläche mit dem Preis als „Schönster Platz Niederösterreichs“ ausgezeichnet, der Landeshauptmann  verlieh den Ehrenpreis „Blühendes Österreich“ und die renommierte europäische „Entente Florale Europe“ forderte Kirchschlag auf, sich der Auszeichnung zur schönsten Stadt Österreichs zu stellen. Also Beifall aus allen Richtungen. Und das wird auch lange so bleiben, denn die Gestaltung des Ensembles wahrt den historischen Anspruch durch seine langlebige und nachhaltige Materialwahl über die Zeit hinweg.