Modernes Bauen: Energie sparen mit Beton

Beim Stichwort „Energieschleuder“ denken die meisten zuerst ans Auto. Aber auch in Gebäuden wird oft zu viel Energie verbraucht, insbesondere fürs Heizen und Kühlen. Wie dramatisch entwickeln sich die Energiekosten? Wie sehen zukunftsfähige Lösungen aus?

Diese Fragen prägten auch die letzten Jahre der Bau- und Immobilienbranche. Hier passiert eine entscheidende Entwicklung: Eine hervorragende Möglichkeit, beim Heizen und Kühlen Energie einzusparen, bietet Beton. Denn moderner Beton ist ein cleverer High-tech Baustoff: Er ermöglicht umweltschonendes Heizen und Kühlen und sorgt dabei auch noch für ein besonderes Wohlfühlklima. Allein durch seine physikalischen Eigenschaften wirkt der Baustoff als Energiespeicher im Sommer kühlend und im Winter wärmend. Bei der sogenannten thermischen Bauteilaktivierung wird Beton sogar aktiv zum Heizen und Kühlen genutzt.

Super: Heizen und Kühlen mit einem System

Viele Unternehmen und Gemeinden wie auch private Bauherren setzen seit 10 Jahren auf die Expertise von Gerald Graf und energieCONSULT, einem Ingenieurbüro für Umwelt und Energie. Seinen Kunden erklärt der Energieberater die thermische Bauteilaktivierung mit Beton bisweilen ganz simpel: „Das ist im Prinzip wie eine Fußbodenheizung, nur dass man damit nicht nur heizen, sondern auch kühlen kann. Im Sommer wird dazu einfach kühles Wasser durchgeführt.“

Dazu braucht es nur wenige Komponenten: Kunststoffrohre werden in Beton gegossen. Durch diese strömt Wasser, das seine Wärme oder Kälte an den Beton abgibt. Wie diese Wärme oder Kälte erzeugt wird, ist dem Beton einerlei, aber für die Umwelt sehr wohl relevant.

Eine umweltfreundliche Methode!

Regenerative Energiequellen wie Erdwärme oder Solarenergie sind geradezu prädestiniert für die thermische Bauteilaktivierung mit Beton. Graf erklärt: „Durch die hervorragende Speicherfähigkeit von Beton genügen ganz geringe Vorlauftemperaturen, die wir mit Solarthermie oder Erdwärme erreichen. Teilweise reichen schon 25 Grad Celsius, diese Temperatur schafft eine thermische Solaranlage auch im Winter.“ So wird man, auch dank der Speicherfähigkeit von Beton, beim Heizen und Kühlen unabhängig von fossilen Energien!

Herrlich wohlfühlen ohne Heizkörper

Wände, Böden und Decken können mittels Bauteilaktivierung geheizt und gekühlt werden. Heizkörper an der Wand braucht man dann nicht mehr. So gewinnt man mehr Wohnraum und Flexibilität für die persönliche Gestaltung. „Die gespeicherte Wärme oder Kühle gibt der Beton permanent langsam an den Raum ab. Und sorgt so für eine konstante Temperatur – und ein konstantes Wohlfühlklima!“

Entscheidet man sich für diese clevere Lösung, ist eine gute Planung wichtig. „Man braucht schon Experten, dann aber funktioniert das System wunderbar,“ so Graf. Er selbst nutzt die thermische Bauteilaktivierung mit Beton in seinem Wohn- und Bürogebäude. Darüber sagt er: „Im Haus fühlen wir uns sehr behaglich. Die Temperaturen sind sehr konstant. Auch die Mitarbeiter sind sehr zufrieden damit.“

Bald Stand der Technik!

Das System der thermischen Bauteilaktivierung mit Beton ist so viel versprechend, dass es in Salzburg an der BauAkademie wissenschaftlich genauer erforscht wird. Schon heute kommt Beton immer mehr als Energiespeicher zum Einsatz. „Zu Beton gibt es hierbei keine Alternative,“ sagt der Energieberater und wagt einen Blick in die Zukunft: „Die thermische Bauteilaktivierung mit Beton wird Stand der Technik werden.“