Das Lowtech-Kühlprinzip: Novum in Österreich!

So wohnen nur Architekten: Ein Eigenheim auf dem Dach eines Eckhauses aus der Gründerzeit – und das mitten in Wien! Mirjam und Michael Buchleitner haben sich beim Bau für den innovativsten Baustoff entschieden: Beton.

Diese Entscheidung hatte nicht nur ästhetische Gründe, es ging auch um die Effizienz im Umgang mit Energie – und um ein behagliches Wohnraumklima. Das Architekten-Ehepaar nutzt das System der Betonkern-Aktivierung: Beton als Speichermasse heizt im Winter durch warmes Wasser im Leitungssystem, das die tragenden Betonteile durchzieht. Rohre in Decken, Wänden und Fußböden versorgen so den Beton mit Wärme. Der wiederum speichert diese Wärme und gibt sie nach und nach an die Raumluft ab.

„Architektur mit Hausverstand“

Im Sommer haben die Buchleitners allerdings ein anderes Problem: Auf dem Dach wird es richtig heiß. Wie kann man also einer Überhitzung entgegenwirken? Das Ehepaar setzt auf ein absolutes Novum in Österreich: das nachhaltige Prinzip der natürlichen Kühlung!

Dahinter steckt ganz einfach eine nächtliche Querlüftung: Die großen Fensterflächen werden so geöffnet, dass ein raffinierter Durchzug entsteht. Das genügt schon, um den Beton stark abzukühlen. Der speichert nun die Kühle.

Beton speichert Kühle

Wenn es tagsüber wieder heiß wird, kühlen Decken, Wände und Fußböden die Räume angenehm ab. Michael Buchleitner nennt das „Architektur mit Hausverstand“: „Man kann zur Kühlung von Gebäuden Hightech einsetzen, was aber auch immer mit einem gewissen Energiebedarf einhergeht. Was wir hier praktizieren, ist echte Lowtech und dabei ausgesprochen effizient.“

Es ist die schlichte Ausnutzung der Speichereigenschaften von Beton.