Offenes Dach, sinnvoller Stauraum: Keller bieten Freiheiten!

Manchmal nimmt sich die Begründung für die Wahl eines Kellers seltsam aus: Christoph Zaunbauer und Anita Standhartinger, die in einer kleinen Marktgemeinde in Oberösterreich bauten, gaben als Grund für den Keller das Dach an: Die Dachkonstruktion ihres Eigenheims in Vichtenstein schließt nach oben mit einem doppelten Pultdach ab, bei dem keine Decken eingezogen sind.

So entstehen durch die Raumhöhe ausgedehnte Zimmer mit atemberaubender Atmosphäre – auf Kosten eines Dachbodens. „Wir brauchen aber natürlich auch Stauraum. Darum war es für uns eigentlich keine Frage, das Haus zu unterkellern. Außerdem sind Keller heute quasi ein Standard des Hausbaus,“ so Zaunbauer.

Im Untergeschoß befinden sich nun die Haustechnik und ein Abstellraum. Die anderen Räume im Keller werden im Alltag genutzt: Waschküche, Weinkeller und Fitness-Raum.

„Perfektes Timing!“

„Die Präferenz für einen Fertigkeller ergab sich bei dem Projekt auch aufgrund der zeitlich besseren Planungsmöglichkeiten“, so Zaunbauer. Ohne Zeitverlust wurden die Elemente termingerecht auf der Baustelle montiert. Innerhalb von nur drei Tagen war der Keller fertig. Diese Verkürzung der Bauzeit spricht deutlich für Betonfertigteile – auch wenn andere Bauweisen auf den ersten Blick etwas günstiger sind.

Bauzeitverkürzung durch Fertigkeller

Herbert Kasbauer, Baumeister bei der ausführenden Baugesellschaft Karl Stern in Münzkirchen, überschlägt die Kostenrechnung im Hinblick auf Eigenleistungen: „Nur wenn ein Bauherr seinen Bekanntenkreis mobilisiert und entsprechend Eigenleistung erbringt, dann bringt die Ausführung mit Ortbeton schon einen finanziellen Vorteil“, sagt er, fügt aber hinzu: „Wenn man allerdings den Faktor Zeit hinzuzieht, dann läuft es irgendwann auf die gleichen Kosten hinaus.“ Genau aus diesem Grund sparte sich das bauende Paar in Vichtenstein seine Eigenleistung auf der Baustelle lieber für andere Arbeiten auf – wie das viele Bauherren machen: „Bei unseren Keller-Projekten bauen wir rund 50 Prozent Fertigkeller, 40 Prozent aus Ortbeton und etwa 10 Prozent wird gemauert“, erklärt Herbert Kasbauer. Aber: „Insbesondere aufgrund der Bauzeitverkürzung geht der Trend mehr in Richtung Fertigkeller.“

Ästhetische Sichtbetonwände im Keller

In den Augen von Christoph Zaunbauer und Anita Standhartinger sprach ein weiteres Argument für Betonfertigteile: die exzellente Beschaffenheit. „Die Oberfläche ist perfekt, es gibt keine Poren, keine Verlegespuren und fast keine Stöße“, betont Zaunbauer. Darum wurden die Wände auch weder verputzt noch tapeziert: „Wir haben sie einmal grundiert und zweimal gestrichen, damit haben wir im Keller nun schicke Sichtbeton-Wände.“

Bewährter Standard: die „schwarze Wanne“

Damit der Keller von außen ordentlich isoliert ist, vertraute das Paar auf die Erfahrungen einer renommierten Firma aus Oberösterreich. Dieses Unternehmen stellt durchschnittlich 1.400 Quadratmeter geschalte Fläche täglich her. Fachberater Matthias K. schwört bei der Kellerabdichtung auf die schwarze Wanne: „Die so genannte schwarze Wanne ist hier bewährter Standard. Auf der Außenseite wird der Fertigkeller mit Bitumenbahnen abgedichtet und mit 12 cm starken XPS-Platten wärmegedämmt“ – das ist extrudierter Polystyrol-Hartschaum. Koller weiß: „Bei sorgfältiger Ausführung ist ein Keller damit dicht“. Auch Baumeister Kasbauer sieht das so: „Für die schwarze Wanne gibt es mittlerweile so viele Erfahrungswerte, dass das Thema Dichtheit damit eigentlich vom Tisch ist.“