Intelligentes Haus ganz ohne Heizkörper: Haus Rehberg in Saalfelden

Im ganzen Haus gibt es keine Heizkörper, geheizt wird mit Bauteilaktivierung – in einem ausgeklügelten System aus Wärmepumpen und Erdwärmesonden. In den Betondecken befinden sich Kunststoffrohre, durch die Wasser gepumpt wird. An heißen Tagen kühlt ein Erdwärmetauscher die Flüssigkeit in den Rohren. Der Beton mit seiner enormen Speichermasse gibt die Kühle dann langsam und gleichmäßig an den Raum ab. Im Winter funktioniert das System exakt umgekehrt: Umlaufpumpen bringen das Wasser durch Erdwärme auf die richtige Temperatur. Da Beton Wärme oder Kühle nicht nur speichert, sondern auch ebenso gut leitet, werden so die Gesamtflächen der Decken zur Klimaanlage. Temperaturschwankungen und Luftwirbel wie bei üblichen Heizkörpern sind ausgeschlossen.

Drei derart aktivierte Decken sind es insgesamt: über dem großflächigen, offenen Erdgeschoß mit fast 180 Quadratmetern; über dem Obergeschoß mit vier Schlafzimmern; und über dem Dachgeschoß, in dem sich die Privaträume befinden. So werden alle drei Geschoße das ganze Jahr über optimal klimatisiert.

Beton als bester Energiespeicher

Eine solch ausgeglichene Raumatmosphäre ist nur mit dem Baustoff Beton zu erreichen. „Beton ist im Vergleich zu Holz oder Ziegel der beste Energiespeicher, weil er über genügend Masse verfügt“, sagt Hendrick Innerhofer, der mit seinem Bruder Carsten das Architekturbüro „Innerhofer oder Innerhofer“ betreibt. Am Werkstoff Beton bewundern sie vor allem die „Intelligenz“, mit der er behutsam auf das Raumklima einwirkt. „Architektur“, sagt Hendrick Innerhofer, „ist keine Frage eines Stils oder des Geschmacks, sondern eine Frage der intelligenten Umsetzung.“

Beton wurde also bei diesem ellipsenförmigen Bauwerk nicht nur wegen seiner enormen Speichermasse eingesetzt, sondern auch wegen seiner ästhetischen und wirtschaftlichen Vorzüge. Hendrick Innerhofer: „Es ging um Kostenoptimierung und ein Langzeitkonzept, das dem Bauherrn in jeder Beziehung nützt.“